Wilhelm Lampeter, Gottscheer Mannschaftsführer, Lagerbrief, Juli / August 1941



Gottscheer Volksgruppen u. SS-Sturmbannführer Wilhelm Lampeter, z.v.l., 21.12.1941. 






 
 
Vertraulich !
Nur für die Lagerteilnehmer
bestimmt !

Lagerbrief.


Aus Euren Aufsätzen merkte ich, wie tief doch das Erlebnis der Kameradschaft auf dem weltanschaulichen Schulungslager (01) vom 17. bis zum 24. Juli d. J. war.

Ich merkte aber auch, wie notwendig es ist, dass ich Euch diesen Lagerbrief schreibe, damit dieses Erlebnis dauernd in Euch wachbleibe, dass Ihr immer wieder zu diesem Lagerbrief greifen und die Kernfragen und Leitsätze der weltanschaulichen Vorträge nachlesen könnt. Ich weiss, es ist viel in diesen wenigen Tagen auf Euch eingedrungen, so dass es fast unmöglich war, alle zu verdauen und zu behalten. Die äusseren Eindrücke und Erlebnisse im Lager, die verschwinden nicht so schnell. Darum werde ich von denen in diesem Briefe wenig schreiben.

Freitag den 18. Juli d.J. zogen wir um 7 Uhr das erstemal die Lagerflagge hoch. Jeden Tag grüsste sie uns aufs neue vom Maste und mahnte uns zur ernsten Arbeit im Lager, wie ich es Euch bei der Eröffnung in Worten sagte.

Der erste Vortrag war: "Über das deutsche Volk"

Ich sagte Euch, wie wir Nationalsozialisten den Begriff des Volkes zu erfassen haben: Eine endlose Kette aus der Vergangenheit keimend und wiederum in die ferne ungeahnte Zukunft hinüberreichend. Die jeweils lebende Generation des deutschen Volkes stellt nur ein Glied in dieser Kette dar. Jede Generation hat die Pflicht dafür zu sorgen, dass ihr Glied stark und gesund werde und ihr ein neues feste Glied folge. Aus dieser Betrachtung erwacht für jeden Deutschen eine hohe Pflicht und grosse Verantwortung. Er steht nicht allein, sondern in seiner Sippe. Hat er von seinen Eltern und Vorfahren ein gutes Erbgut mit auf den Weg bekommen so darf er froh und glücklich sein. Und dieses erlegt ihm wiederum die Verpflichtung auf, so zu leben und zu handeln, dass auch seine Nachkommen sich seiner nicht schämen werden brauchen, oder gar fluchen.

Das deutsche Volk hat die hohe Sendung in der Welt zu erfüllen, den Kampf des Höheren gegen das Niedere, des Hellen gegen das Dunkle zu führen. Die Mission des deutschen Volkes ist es, als Nachkomme des germanisch- nordischen-Menschen, die Kultur und alles edle in der Welt zu schützen und immer wieder neu werden zu lassen.

Deutsches Volk - Sonnenvolk auf Erden.-

Das
deutsche Volk muss seiner inneren Haltung nach immer deutscher werden. Der deutsche Mensch immer lauterer und heller. Unser Glaube immer ewiges Deutschland heissen.

Nachmittag hörtet Ihr den Vortrag: "Adolf Hitler. Sein Vorbild"

Davon brauche ich nichts zu wiederholen. Zu gross und lebendig steht Er vor aller Augen. Nur nachzuleben brauchen wir Sein Vorbild, da haben wir schon restlos den Sinn unseres Lebens erfasst, das Pflichterfüllung heisst und zwar die äusserste Pflichterfüllung in aller Konsequenz. Pflichterfüllung der Familie, den Volksgenossen, der kleineren und grösseren Volksgemeinschaft gegenüber und schliesslich auch die Pflicht dem Volke gegenüber, auf das es in alle Zukunft das erste Volk bleibe.

Adolf Hitler stellte die Ehre des Volkes über alles, wie kein zweiter Deutscher. Ohne der nationalen Ehre kann das deutsche Volk nicht bestehen. Der freie deutsche Mannn hat die Ehre so notwendig, wie das tägliche Brot und die Luft zum Atmen.

Mit Vorbildern kann man sich aufrichten. Vorbilder dienen dazu, dass die guten Eigenschaften im Menschen wachgerufen werden und die schlechten unterdrückt. Darin liegt die ganze Erziehung.

Kein anderes Volk hat ein so grosses, leuchtendes Vorbild, wie wir in unserem Führer.

Samstags haben wir uns mit der Vererbungslehre befasst.

Die Vererbungslehre als Eckpfeiler der nationalsozialistischen Weltanschauung. Wir sahen gerade hier, wie sehr sich die universalistischen Weltauffassungen: / Liberalismus, Kommunismus, Katholizismus / vom Nationalsozialismus unterscheiden. Alle universalistischen Weltauffassungen sagen, dass alle Menschen gleich seien. Den germanisch-nordischen Bauern war es aber immer schon klar, dass sich nicht alle Menschen gleich sind; darum hatten sie für sich schon damals Gesetze zur Reinerhaltung ihres Blutes geschaffen.

Die Vererbungslehre erbringt nun den wissenschaftlichen Beweis, dass sowohl der äussere wie der innere Mensch vererbt wird, d.h. dass er durch seine Erbanlagen bestimmt ist. Die Vererbungswissenschaft brachte gerade durch die Zwillingsforschung / und zwar bei eineiigen Zwillingen / den unumstösslichen Beweis, dass der Mensch in seinen Erbanlagen bestimmt ist. Bei den eineiigen Zwillingen lässt sich genau beobachten, was erblich ist und was die Umwelteinflüsse ausmachen.

Auf die Vererbungslehre brauche ich weiter nicht eingehen, da wir diese in den Wintermonaten genau behandelt haben und der Schulungsbrief diese Fragen damals genügend ausführlich behandelte.

Alle universalistischen Weltauffassungen nahmen ihren Ausgang von einer niederen Rasse, die durch die Gleichmachung aller Menschen gewinnen wollte.

Die Schöpfer, Gründer und Verteidiger aller bisher bekannten universalistischen Weltauffassungen waren hauptsächlich Juden.

Die Vererbungslehre ist insofern ein Eckpfeiler der nationalsozialistischen Weltanschauung, weil dadurch alle universalistischen Weltauffassungen zunichte werden und der deutsche Mensch das Leben und die Natur in ihren Gesetzen wiederum verstehen lernt.

Nachmittag sprach der Jugend- und Stabsführer Richard Lackner über die Jugenderziehung im nationalsozialistischen Reiche.

Das Ziel der nationalsozialistischen Jugenderziehung ist kurz: Körperlich einen gesunden, lebensfreudigen, lebenstüchtigen und starken Nachwuchs heranwachsen zu lassen; geistig einen freien deutschen Menschen erstehen zu lassen, der mit sich selbst eins geworden sein ureigenes Leben lebt.

Die nationalsozialistische Jugenderziehung will, dass das deutsche Volk innerlich und äusserlich aufrichtiger, hellblickender kurz deutscher werde.

Am Sonntagmorgen gleich nach dem Marsch durch die Stadt war der Vortrag: "Die deutschen Mystiker: Meister Eckehard (02) und Paul Lagarde."

Es war ein richtiger Sonntagsvortrag und war für unser Lager zugleich die eigentliche Morgenfeier.

Wie lebendig und deutsch erleben wir die Worte des deutschen Apostels, die er vor 600 Jahren als Dominikanermönch schrieb und predigte; wie deutsch ist es, wenn er da über das Gebet sagt: "Ich behaupte entschieden, so lange Du Deine Werke verrichtest um des Himmelswillen, um Gottes oder Deiner Seligkeit Willen, also von aussen her, so bist Du wirklich nicht auf dem Rechten ...... Wer da wähnt in Versunkenheit, Andacht, schmelzenden Gefühlen und sonderlichen Anschauungen mehr von Gott zu haben, als beim Herdfeuer oder im Stalle, ist wirklich nicht in Rechten ..." (03)

Wie deutsch ist es, wenn er weiter sagt: "Fragte man einen wahren Menschen, einen der aus seinem eigenen Grunde wirkt: "Warum wirkst Du Deine Werke?" Wenn er recht antwortete, würde er auch nur sagen: "Ich wirke um zu wirken." (04)

Wollen wir Nationalsozialisten heute etwas anderes als Meister Eckehard vor 600 Jahren verlangte, als er ausrief: "Mache Dich frei von allem, was Deinem Wesen eine fremde Zutat geben könnte und richte Dein Gemüt allzeit auf ein heilsames Schauen !"

"Mit sich selber eins sein !" (05) - Forderte vor 600 Jahren der deutsche Mystiker, da er die grösse der germanischen Seele kannte und genau wusste, dass der deutsche Mensch Gott am gefälligsten ist, wenn er mit sich selbst eins wird.

Meister Eckehard trat damals schon gegen die universalistische Auffassung der Kirche auf in dem er sagte: "Unmöglich können doch alle Menschen nur einem Wege folgen, denn manchmal, was dem einen Leben ist, ist des anderen Tod."

Er sah vor 600 Jahren klar die Rassenunterschiede und somit die grossen Unterschiede der Menschen in ihren Erbanlagen.

Auch den Mythos des Blutes stellte bereits der erste deutsche Mystiker Meister Eckerhard auf, "Das Edelste, was am Menschen ist, ist das Blut, wenn es recht will, aber auch das Ärgste, was am Menschen ist, ist das Blut, wenn es übel will."

500 Jahre darauf, in der zweiten Hälfte des 19 Jahrhundertes, lebte Paul de Lagarde, der grosse Deutsche mit dem französischen Namen. Mit seinem scharfen Blick stellte er 1876 fest: "Es hat noch keinen deutschen Staat gegeben."

Das zweite Reich war für ihn ein "jüdisch-deutsches Reich aus Lehm und Eisen zusammengesetzt,"

Mehr über die beiden im Vortrag behandelten Mystiker will ich in diesem Lagerbrief nicht schreiben, da sich sowieso keiner von Euch an dieses Thema als Vortrag heranwagen darf.

Um 9 Uhr war dann die Morgenfeier. Diese wird wohl noch lange in Euch wach bleiben.

Montag vormittag war der Vortrag: "Der nordische Mensch".

Wir behandelten ihn so ausführlich, weil er in seinem Charakter und Wesen immer das Ziel des deutschen Menschen werden muss. Seine Stellung zu Gott war, wie die der grossen deutschen Mystiker und der freien deutschen Menschen heute wieder.

Die Arbeit war für ihn nicht eine Strafe Gottes, sondern für den Menschen etwas notwendiges und erstes, damit er seine Kraft erproben kann. Wir sahen seine typische Einstellung zum Kampf und zur Forscherarbeit, wie sie heute noch im deutschen Volke leben. Sie sind die Triebfeder, immer wieder kulturschöpfend zu sein und tatsächlich ist auch der nordische Mensch der Kulturbringer und Kulturerhalter auf Erden.

Beim nordischen Menschen finden wir das höchste Pflichtbewusstsein und das grösste Mass an Verantwortungsgefühl.

Bei den germanisch-nordischen Völkerschaften herrschte immer schon das Führerprinzip. Der Tüchtigste und Fähigste wurde zum Führer gewählt, der dann vor seiner Gefolgschaft her-zog und so Herzog genannt wurde. Aus diesem Vortrag wurde uns klar, dass zwar in Deutschland durch den Nationalsozialismus neue Gesetze aufgerichtet wurden. Gesetze, die aber uralt sind, denn wir tragen sie in unserem germanisch-nordischen Blute.

Die Gesetze fordern, dass wir eins werden im Glauben, Wollen und Handeln und neu ausgerichtet stehen im Kraftstrom des neuen Lebens.

Von 10 bis 11 Uhr sprach der Stabsführer Martin Sturm über den Bauer im nationalsozialistischen Reiche. Er ging vom Worte des Führers aus: "Das Deutsche Reich wird ein Bauernreich sein, oder es wird nicht sein."

Er erläuterte dann auch das Reichserbhofgesetz und den Reichserbhofgedenken-Blut und Boden.

Dann kam er auch auf die Marktpolitik zu sprechen. Er sagte offen, dass in diesem Punkte die nationalsozialistische Bauernpolitik noch nicht das Ziel erreicht hat.

Nachmittags war der Vortrag "Amerika und das Deutschtum". Amerika ist der Sand, wo deutsches Blut versickert. 30 Millionen deutscher Menschen zogen hinüber über das grosse Wasser und in den zweiten, dritten Generationen waren sie keine Deutschen mehr. Sie sind Amerikaner geworden. Von 30 Millionen ausgewanderten Deutschen leben heute kaum 4 Millionen deutschbewusste Menschen in Amerika. Fremde Weltauffassungen herrschen in diesem Lande. Der Jude hat die Macht in der Hand. Im Weltkrieg und vielleicht in nächster Zukunft stehen wiederum Soldaten deutscher Abstammung in Amerika, dem deutschen Volke verloren gegangen, mit der Waffe in der Hand gegen das Deutsche Reich. Das ist ja immer die Gefahr, wo Menschen deutschen Erbblutes dem deutschen Volke als Feinde gegenüberstehen. Sie besitzen den ererbten Mut, Zähigkeit und Fähigkeiten. Es war der Goldhunger-Dollarhunger, der den deutschen Menschen nach Amerika lockte und für ihn auch der Untergang wurde. Ein grosser Teil deutscher Einwanderer kam jedoch nie in den Besitz des Dollars, sondern musste irgendwo in einem grauen Loch sein armes Leben fristen und wäre glücklich gewesen, wenn er noch einmal zurückgekonnt hätte.
Aber von diesem hören die Verwandten in der Heimat nichts.

Die negativen Einflüsse Amerikas auf die Gottscheer Volksgruppe:

1. Übertriebene Abwanderung
2. Gegenauslese
3. Negative Beeinflussung der zurückgebliebenen Angehörigen durch Briefe, Bilder und Besuche
4. Verwirrung durch die geschmacklosen amerikanischen Kleidungsstücke, die den Verwandten in der Heimat als Geschenk geschickt wurden
5. Negative Wirkung des Dollars für die Volksgruppe

Jede Abwanderung, durch die Volke deutsches Blut verloren geht, muss abgestellt werden. Heute setzt der Strom des deutschen Blutes in ungekehrter Richtung ein; nicht mehr hinaus aus dem deutschen Volke, sondern zurück, heim ins Grossdeutsche Reich.

Es kommt der Tag, da wird gespannt ein einig Zelt ob allen deutschen Land.

Dienstag hörten wir vor dem Frühstück den Vortrag des Stabsführers Alfred Busbach: Die grossen Gestalten der deutschen Geschichte.

Er hob neben Friedrich dem Großen besonders den Bauernsohn und Gründer des deutschen Volksheeres Gerhard Scharnhorst hervor. Auch da merkten wir, wie sehr die Persöhnlichkeit als Gestalter der Geschichte und somit als Gestalter des Schicksals für sein Volk auftritt.

Grosse Charaktere und grosse Persöhnlichkeiten sind Vorbilder, an denen der gewöhnliche Mensch lernen und wirken soll.

Nachmittags sprach ich über: Unsere Heimkehr und Stellung im Deutschen Reich, darüber braucht nichts gesagt zu werden.

Mittwoch hielt den ersten Vortrag der Stabsführer Richard Lackner: Die deutsche Kultur und der deutsche Bauer.

Er hob hervor, dass heute wieder das gesamte deutsche Volk an seinem Kulturgut teil hat. Es ist nicht mehr ein Privilegium der höheren Stände. Der deutsche Bauer hat auch grossen Anteil an der deutschen Kultur. Das deutsche Volkslied, eine der hellsten Perlen deutschen Kulturgutes, stammt zum Grossteil vom deutschen Bauern, dem einfachen, naturverbunden und naturliebenden deutschen Menschen.

Was bedeuten für die gesamte deutsche Kultur die stilvollen alten deutschen Bauernhäuser, was die kunstreichen alten Bauernmöbel. Ein Grossteil der grössten deutschen Künstler stammt aus dem Bauernstande.

Von 10 bis 11 Uhr hörten wir den Vortrag: Die nationalpolitischen und wirtschaftlichen Probleme im nationalpolitschem Reich nach dem errungenen Siege.

Die nationalpolitischen Aufgaben werden sein:

  1. Durch weltanschauliche Schulung das hohe Verantwortungsbewusstsein in jedem Deutschen zu wecken, dass er auch mit dazu beiträgt, auf dass sein Volk ewig lebe und in aller Zukunft in Ehren bestehen kann.
  2. Durch die bereits bestehende Bevölkerungspolitik die Familien zu schützen und somit für den Nachwuchs mit Sorge zu tragen.
  3. Dafür zu sorgen, dass immer genug Raum für das deutsche Volk vorhanden sein wird, dass es wachsen kann wie ein gesunder Organismus.

Die wirtschaftlichen Probleme nach dem errungenen Siege werden für den Deutschen völlig anders werden, als sie es bisher waren. Die Partei wird dafür zu sorgen haben, dass der Reichtum, der zweifellos nach den errungenen Siege einziehen wird, nicht zum Verderben des einzelnen und somit des ganzen Volkes sein wird. Wohlhabenheit verführt zur Trägheit. Ein Volk kann dadurch verbürgerlichen und verspiessern, das Leben ausleben wollen, wie es der Spiesser tut, ist die grösste Gefahr für ein Volk. Die NS-Partei wird dafür sorgen müssen, dass der Kampfgeist dem deutschen Volke nicht verloren geht und das deutsche Volk seine Sendung in der Welt nie vergisst und somit jeder einzelne Deutsche von seinem eigentlichen Sinn des Lebens niemals abkommt. Weltwirtschaftlich gesehen wird Grossdeutschland zumindest sowohl politisch als wirtschaftlich die Führung Europas haben.

Donnerstag um 7 Uhr hissten wir die Flagge zum letztenmal zum Schlussappell des Lagers. Ich wies dabei auch auf meinen Stabsführer Johann Samida, der in seiner Pflichterfüllung und festen Glauben an Deutschland durch all die Jahre der Schmach hindurch uns allen ein leuchtendes Beispiel und Mahner sein kann.

Die Fahne des Führers grüsste und mahnte vom Maste und wir grüssten sie wider.

Ich habe die Vorträge nochmals wiederholt, damit ihr diese zumindest in den Leitgedanken, an den Schlagworten nicht vergesst.

Wie sehr ihr jedoch die weltanschaulichen Vorträge verstanden habt, sind mir eure Aufsätze ein Beweis. Da schreibt ein Sturmführer: "Warum ist weltanschauliche Schulung notwendig und wie führe ich diese am besten durch."

Der deutsche Mensch braucht geistige und seelische Freiheit. Nur wer mit sich selbst eins ist, wer sein ureigenstes Ich lebt, ist frei. Der Nationalsozialismus will uns diese innere Freiheit geben, weil dadurch das deutsche Volk erst stark und unüberwindlich wird und jeder einzelne Deutsche erst richtig deutsch, ohne irgendwelche Zutat.

Und zum Schluss schreibt derselbe Sturmführer: "Weil wir das Deutsche Volk und den deutschen Menschen um so deutscher haben wollen, müssen wir ihn über die weltanschauliche Schulung die innere Freiheit geben. Darum muss das deutsche Volk wiederum zum Blut und Boden gebundenen Leben und Denken zurückfinden.

Ein Zugsführer schreibt über das Thema: "Wie muss ein guter Zugsführer sein: "Ein guter Zugsführer muss durch und durch ein fester Nationalsozialist sein, der sich auf keinen Fall, mag da kommen was da will, beeinflussen lässt. Er muss das Vorbild seines Zuges sein. Er muss überall und bei jeder Gelegenheit mit gutem Beispiel vorangehen und mit seinen Kameraden stets in guter Kameradschaft stehen, er muss immer und überall anständig sein und sich nicht das Geringste zu Schulden kommen lassen. Dann kann er Zucht und Ordnung, wie Disziplin in seinen Zug bringen und seine Kameraden zu tüchtigen Nationalsozialisten und Sturmmännern erziehen, die dann jederzeit einsatzbereit sind.

Ein guter Zugsführer muss in allen Fällen seinen Sturmführer vertreten können und muss sich streng nach den Anweisungen des Stabes halten. Den Dienst immer genau in der festgesetzten Stunde abhalten und die Nachzügler mit einer Ordnungsstrafe bestrafen, aber so bestrafen, dass er sie dadurch nicht beleidigt.

Der Zugsführer muss neue Lieder lernen, Vorträge abhalten und so wird jeder Sturmmann mit Freude zum Dienst kommen!"

Ein Zugführer schrieb über das Thema: "Was gab mir das Schulungslager?" "Das Schulungslager gab mir vor allem, was mir am wichtigsten erscheint, die 100% Überzeugung und Genugtuung, dass wir in unserer jungen Führung im Gottscheerlande endlich die richtigen Männer als Führer vor uns haben die nicht nur fähig sind, die für uns so wichtige Umsiedlung durchzuführen, dass ja ein sehr grosses Problem ist, sondern vor allem fähig sind, uns auch geistig umzusiedeln hinüber in das grosse ideale Deutsche Reich Adolf Hitlers.

Weiter brachte mir das achttägige weltanschauliche Schulungslager durch das Beisammensein die gemeinsame Schulung, das gemeinsame Singen, das gemeinsame Essen und Schlafen ein Kameradschaftsgefühl, das, ich glaube, selbst unter den Soldaten im Reiche nicht inniger sein kann.

Das Schulungslager brachte mir weiter Klarheit in meiner Stellungnahme zur katholischen Kirche bzw. was ich an dieser in mir zu bekämpfen habe, um ein möglichst hochprozentiger Nationalsozialist zu sein." Ein zweiter Zugsführer schrieb über dasselbe Thema folgend: "Das Schulungslager gab mir als Wichtigstes und Notwendigstes das weltanschauliche Wissen. Durch die Erläuterung verschiedener Themen und Probleme wurde mein Wissen im weitgehenden Masse vermehrt, so dass ich jetzt in der Lage sein werde, meinem Zuge wenigstens das Wichtigste beizubringen. Weiters lernte ich im Lager Kameradschaft und Disziplin. Lernte auch, wie man mit der Mannschaft kameradschaftlich verkehrt und sich die Achtung der Untergebenen erwirbt.

Sehr wichtig und von grossem Nutzen waren auch die Ordnungsübungen, wodurch es mir erst möglich wird, in meinen Zug soldatische Haltung und Disziplin hineinzubringen.

Es war für mich das Zusammensein mit Gleichgesinnten in jeder Beziehung ein Gewinn und auch eine Erholung, wo man ganz in der Kameradschaft aufgeht und alle Sorgen des Alltags vergisst.

Ein dritter Zugsführer schreibt: "Meine schönsten Erlebnisse in diesem Lager."

Das Schulungslager, in dem wir uns befinden und das uns in weltanschaulicher Beziehung ganz auf das vorgesehene Ziel ausrichten soll, ist reich am schönen und erhebenden Erlebnissen.

Ausser den wertvollen Vorträgen, die klar und in festen Umrissen die Ziele des deutschen Menschen zeichnen und denen wir alle mit Spannung und grösstem Interesse folgen, sind noch viele schöne Stunden, die uns das Lager schenkt.

Am Sonntag früh marschierten wir durch die Stadt. Unsere Marschlieder weckten die Volksgenossen, die freudig überrascht uns von den Fenstern aus grüssten.

Besonders schön und erhebend ist die Flaggenhissung. Wenn die Fahne emporflattert im Morgenwind, diese Fahne, die uns Jahre hindurch stille Hoffnung war uns Erfüllung ist. Da sind die gleichen Grüsse und der gleiche Stolz in den Herzen aller Kameraden, die aus allen Richtungen unseres Gottscheerländchens kamen, mit denen man sich eins fühlt im Denken und Arbeiten.

Einen tiefen Eindruck hinterliess die Morgenfeier am Sportplatz, die Sonntag vormittags alle Volksgenossen vereinte. Sie war die Feierstunde, die Weihestunde, die neue Kräfte schöpfen lässt und die anspornt zu neuer Arbeit.

Abwechslungsreich und nur zu schnell vergehen die Tage im Lager. Sport und Baden erfrischen den Körper, machen ihn gesund und widerstandsfähig, geben Anlass zu oft unfreiwilligen Witzen der Kameraden, denen Lachsalven folgen.

Wenn der Tag vorbei ist, ist es wieder die Flaggeneinholung, die uns zum ersten Denken bringt und den Arbeitstag abschliesst.

Der Sonntagnachmittag war dem Vergnügen bestimmt. Beim Rosenbrunnen wurde der Spiessbraten mit grossem Spass verschmaust. Allerhand Kriegspiele brachten frohe Laune und Freude. Die Tage des Schulungslagers werden mir stets im Gedächtnis bleiben; mir Ansporn sein; mein Leben als Deutscher weiterzuführen im Sinne der nationalsozialistischen Zielsetzung."

So könnte ich euch noch viele Proben der Aufsätze geben, die besonders gut das Erlebte und Erlernte wiedergeben. Ich kann aber dies nicht zu ausführlich machen, da sonst der Lagerbrief zu lang werden würde. Nur einen Aufsatz will ich noch als letzten anführen. Er erzählt, was den Kameraden das Schulungslager gab: "Ich kann nicht über die Freude hinweg, um nicht allen Anfangs zu erwähnen, dass mir die Teilnahme an diesem Schulungslager besondere Freude und Stolz bereitet hat; umso mehr, da dies überhaupt das erste Lager ist, das ich mitmache.

Die Schulung im Lager gab mir vor allem neuen Mut, Begeisterung und Richtlinien für die weitere Arbeit in unserer Ortsgruppe. Sie erweitert mir zugleich auch den Horizont des Wissens und rief in mir Fähigkeiten wach, die bis jetzt unbemerkt in Reserve standen, aber weiterhin in der Volksarbeit Dienst leisten werden. Durch die verschieden weltanschaulichen Vortäge, die abgehalten wurden, bekam ich einen klaren Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft. Erst durch diese kann ich näher begreifen und näher erfassen die neue Zeit der nationalsozialistischen Idee, die so gross aber einfach ist.

Grossen Gewinn habe auch beim Exerzieren und Marschieren zu verzeichnen, das ich mit so grosser Begeisterung aufgenommen habe, da ich bis vor kurzem nur fremde Ordnungsübungen lernen musste.

Auch mit den schönen neuen und alten Liedern bin ich reicher geworden, die mir besonders am Herzen liegen und sie immer wieder singen und meine Volksgenossen mit ihnen bekannt machen werde.

Auch etliche Verletzungen trage ich davon, durch das scharfe Eingreifen beim Raufball.

Es ist nur schade, dass das Lager sobald ein Ende hat und mit ihm auch die schönen Stunden, die wir mit unserer Führung in so kameradschaftlicher Weise verbracht haben, die kaum denkbar ist.

Ich wünsche nur bald wieder in ein ähnliches Lager berufen zu werden.



Anhang zum Lagerbrief

Nicht einheitlich in den Stürmen sind die Kommandos, da einzelne Kameraden noch von der österreichischen Dienstzeit herhaben, andere diese von der Feuerwehr her kennen. Darum will ich kurz die Kommandos hier nochmals erwähnen, wie wir sie im Lager gelernt haben.

Einfache Durchführungskommandos:

Stillgestanden!
Rührt euch!
Achtung!

Bei allen Kommandos / ausgenommen die drei oben angeführten / unterscheiden wir: das Ankündungskommando und Durchführungskommando. Das erste wird langsam und deutlich, ohne besondere Betonung ausgesprochen; das zweite kurz, mit besonderer Betonung. Zwischen beiden Kommandos ist eine kurze Pause.

Das Durchführungskommando ist unterstrichen.

Im Gleichschritt - Marsch!
Ohne Tritt - Marsch!

Das Kommando für Halten lautet: Abteilung / Sturm, Zug / -halt!

Die Wendungen: Die Kommandos dazu: Links / rechts / -um!
Ganze Abteilung-kehrt!
Links / rechts / schwenkt-Marsch!
Gerade-aus!
Augen-rechts! / Die Augen-links!

Zum Gruss die Augen-links! / Zum Gruss Augen-rechts! /

Auf Befehl: Richt-euch! wird immer nach rechts ausgerichtet. Soll nach links ausgerichtet werden, so lautet das Kommando: links richt-euch! Ihr müsst in Zukunft darauf achten, nur die vorschriftsmässigen Kommandos in eurem Wortlaut zu gebrauchen, und bei der Durchführung der Kommandos darauf achten, dass dein Zug bzw. dein Sturm diese auch wirklich straff nach Vorschrift ausführt. Ein Sturm wird wie eine Kompanie / Soldaten / nach dem äusseren Bilde, nach der Haltung beurteilt. Das weltanschauliche Schulungslager sollte Euch ja nicht nur in weltanschaulicher und kameradschaftlicher Hinsicht weiterbringen, vielmehr auch Haltung, Zucht und Disziplin lehren, die ihr in euren Einheiten weiterzugeben habt.

Die gemeinsamen Tagen im Lager werden uns allen bestimmt in steter Erinnerung bleiben; sie sollen aber gleichzeitig Ansporn zu grösserer Arbeit für Führer und Volk auch allen sein.

Nur dann werde ich den Stürmen feststellen, dass seit dem weltanschaulichen Schulungslager die Arbeit draussen mit mehr Schwung, grösserem Ernst und tieferen Verständnis durchgeführt wird, und werde mit dem Erfolg des Lagers zufrieden sein. Hier sind es wiederum nicht die Worte, die Berichte, sondern die Taten, die bestimmen.

Ich erwarte gerade von euch die äusserste Pflichterfüllung und das hohe Verantwortungsbewusstsein im nationalsozialistischem Sinne.


  Heil Hitler !

Der Mannschaftsführer:
Gez. Wilhelm Lampeter



Anmerkungen Lagerbrief:

01) Alfred Rosenberg, Hitlers Beauftragter »für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Erziehung der NSDAP«, war ganz präzise in der Aufgabenstellung: Der nationalsozialistische Rassegedanken erfordert »eine Ausmerzung des Erbuntüchtigen« und »zwar in schärfster Kompromißlosigkeit«.

02) Meister Eckehard,
Mönch, Mystiker, * um 1260 in Hochheim bei Erfurt + 1327 in Köln (1328 Avignon ?). Eckart schloss sich in seiner Jugend in Erfurt dem Dominikanerorden an und wurde in Köln, dann in Paris ausgebildet. 1302 legte er in Paris die Magisterprüfung ab - daher sein Beiname - und begleitete dann verschiedene höhere Funktionen in seinem Orden. Er wirkte als Lehrer an der Universität in Paris, gleichzeitig wurde er der erste Provinzial seines Ordens in Deutschland: von 1303 bis 1311 betreute er von Erfurt aus die Großprovinz "Saxonia" von Holland bis in die Mark Brandenburg. Ab 1314 wirkte er für seinen Orden von Straßburg aus, nun gelangte er auch als Prediger zu höchstem Ruhm, zugleich wurde er der bedeutendste deutschsprachige Mystiker.

Eckarts Ziel war die Einswerdung der menschlichen Seele mit Gott, die "unio mystica" als Geburt Gottes im Seelengrund. Eckart scheute auch kühne und spekulative Ansichten nicht; er legte dabei den Grundstein für eine neue religionsphilosophische und mystische Begrifflichkeit in der deutschen Sprache. Thomas von Aquin, der Neuplatonismus, arabische Denker und der jüdische Philosoph Moses Maimonides haben Eckarts Denken geprägt, er hat es seinen Schülern Johannes Tauler und Heinrich Seuse weitergegeben.

1322 kam Eckart als Leiter des Grundstudiums nach Köln. Er geriet aber immer mehr mit der katholischen Kirche in Konflikt, für die Lehre der Kirche beachtete er den Unterschied zwischen dem Sein Gottes und dem der Geschöpfe zu wenig. 1326 wurde er vor der Inquisition angeklagt und musste sich mehrfach in Avignon dem Verfahren stellen; vorgehalten wurde ihm z. B. der Satz "dass Gott nicht über uns steht, sondern in uns Menschen lebt". Eckart widerrief, trotzdem starb er zwei Jahre später im Ruf eines Irrlehrers. Papst Johannes XXII. verurteilte 1329 - kurz nach Eckarts Tod - 17 Textstellen aus seinen Werken als häretisch - und 11 als häresieverdächtig.

Im 20. Jahrhundert wurden verschiedene Pseudodeutungen über das Eckardschrifttum verbreitet. Bei Rosenberg und seinen Anhängern erreichte es Verzerrungen, die wohl nie mehr überboten werden können. Doch vieles erledigt sich in der Geschichte von selbst. Als Rosenberg 1946 hingerichtet wurde, hatte sein 'Mythus' schon ein paar Jahre früher ein weniger gewaltsames Ende gefunden, er war einfach in Vergessenheit geraten und mit ihm das Bild vom Rassen- und Edelmenschen Eckhart."



LAGARDE, Paul Anton de (bis 1854 Paul Bötticher), Orientalist, * 2.11. 1827 in Berlin, +22.12. 1891 in Göttingen. - P.A. de L. habilitierte sich 1851 in Halle. Nach einem Forschungsaufenthalt in London und Paris (1852-1853) und längerer Lehrtätigkeit an verschiedenen höheren Schulen in Berlin (1854-1866) wurde er 1869 als Professor für orientalische Sprachen der Nachfolger Heinrich Ewalds in Göttingen. - In seinen wissenschaftlichen Arbeiten konzentrierte sich P.A. de L. insbesondere auf die Edition der Septuaginta sowie syrischer, koptischer, aramäischer, arabischer, griechischer und lateinischer Bibel- und Kirchenvätertexte. Daneben beschäftigte er sich intensiv mit der Aufgabe von Theologie und Kirche. In der paulinischen Theologie sah er wegen ihrer Verbindung mit alttestamentlichen Vorstellungen eine Verfälschung des Evangeliums. Seine Forderung nach Trennung von Staat und Kirche zielte auf die Gründung einer nationalen Kirche. Daß er, wie seine »Deutschen Schriften« belegen, im Judentum ein Hindernis für die Einigung der deutschen Nation sah, machte sich der Nationalsozialismus ideologisch zunutze. Paul Lagarde träumte davon, die Juden nach Madagaskar auszusiedeln. In diesem Zusammenhang schrieb er, daß man mit Trichinen und Bazillen nicht verhandele, sondern sie vernichte (1942 griff Hitler dieses Motiv in einer Rede wieder auf, indem er bemerkte, der Kampf der Nationalsozialisten gegen die jüdischen Untermenschen sei von derselben Natur wie jener von Koch und Pasteur


03) Meister Eckehard - "Der gute Mensch will und wollte allezeit leiden um Gottes willen, und nicht nur gelitten haben. Leidend hat er, was er liebt: er liebt Leiden um Gottes willen, und er leidet um Gottes willen (Hds. leidet Gott); und darum ist er Gottes Sohn, nach Gott und in Gott transformiert. Er liebt um seiner selbst willen, das heißt, er liebt um der Liebe und wirkt um des Wirkens willen. Und darum liebet Gott und wirkt ohne Unterlaß. Und für Gott wirken ist seine Natur, sein Wesen, sein Leben, sein Heil oder seine Seligkeit. [9] Also wahrlich ist es dem Sohne Gottes, einem guten Menschen, soviel oder soweit er Gottes Sohn ist, sein Wesen, sein Leben, sein Heil oder seine Seligkeit, um Gottes willen zu leiden, um Gottes willen zu wirken. Denn, wie unser Herr spricht: 'Selig sind, die da leiden um der Gerechtigkeit willen'" etc.


04) Meister Eckehard - "Der gute Mensch will und wollte allezeit leiden um Gottes willen, und nicht nur gelitten haben. Leidend hat er, was er liebt: er liebt Leiden um Gottes willen, und er leidet um Gottes willen (Hds. leidet Gott); und darum ist er Gottes Sohn, nach Gott und in Gott transformiert. Er liebt um seiner selbst willen, das heißt, er liebt um der Liebe und wirkt um des Wirkens willen. Und darum liebet Gott und wirkt ohne Unterlaß. Und für Gott wirken ist seine Natur, sein Wesen, sein Leben, sein Heil oder seine Seligkeit. [9] Also wahrlich ist es dem Sohne Gottes, einem guten Menschen, soviel oder soweit er Gottes Sohn ist, sein Wesen, sein Leben, sein Heil oder seine Seligkeit, um Gottes willen zu leiden, um Gottes willen zu wirken. Denn, wie unser Herr spricht: 'Selig sind, die da leiden um der Gerechtigkeit willen'" etc.


05) Meister Eckehard - Vom edlen Menschen. Darum sagt unser Herr gar recht, daß »ein edler Mensch auszog in ein fernes Land, sich ein Reich zu gewinnen, und zurückkam«. Denn der Mensch muß in sich selber Eins sein und muß dies suchen in sich und im Einen und empfangen im Einen, das heißt: Gott lediglich schauen; und »zurückkommen«, das heißt: wissen und erkennen, daß man Gott erkennt und weiß.


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